Im Pornokino – Teil 3

Die Frau (wahrscheinlich um die 40) stand mit verbundenen Augen und verschränkten Händen auf dem Rücken vor der runden Spielwiese vor der Leinwand. Ihr Partner/Dom stand vor ihr und befahl ihr gerade sich selbst anzufassen. „Hier wird es jetzt interessant“, sagte Mr Aufregend und wir gesellten uns zu den rund 10 Zuschauern. Die Sitzplätze waren bereits alle besetzt, weswegen wir uns in den Gang daneben stellten. Direkt neben der Frau hatten sich zwei Männer platziert und schaute genau zu wie sie es sich selbst besorgte. „Soll ich helfen?“, fragte einer der Männer. „Ja“ und schon hatte sie zwei Hände mehr an ihrem Körper. Ein weiterer Mann folgte und nur wenig später wurde ihr die Augenbinde abgenommen. Sie sollte sich hinknien, um einen der fremden Männer einen zu blasen. Der ganze Raum roch nach altem Schweiß, billigem Parfüm und Rauch. Die Vorstellung den ungewaschenen Schwanz von einem 50-jährigen Mann im Mund zu haben, ekelte mich sehr. Ihr Partner dirigierte dabei ihren Kopf. Immer mehr Männer versammelten sich um die Frau, in der Hoffnung auch mal dran zu kommen. Ich musste lachen. Und auch Mr Aufregend drehte seinen Kopf zur Seite und grinste mich an. Es sah einfach so lächerlich aus wie all die Männer immer näher rückten, in der Hoffnung auch was vom Kuchen zu bekommen. „Sollen wir noch eine Runde drehen?“ „Ja“ Wir liefen noch mal durch alle Räume. Aber dieses Mal folgte uns keiner und wir entdeckten auch keine neuen Leute.

 

Also liefen wir aus Langeweile wieder in den großen Kinosaal, in dem sich alle versammelten. Sie lag inzwischen auf der runden Spielwiese, hatte in jeder Hand einen Schwanz und im Mund sowieso. Ihr Partner saß ihr direkt gegenüber und schaute sich das Ganze an. Dann zog er sein Hemd aus, kniete sich zwischen ihre Beine und fickte sie. Er kam, spritzte sie voll und setzte sich wieder hin, um dabei zuzusehen, wie ein anderer sie ausleckte. Bah. Angewidert schauten Mr Aufregend und ich uns an und drehten wieder eine Runde, um jetzt wen für mich zu suchen. Drei in unserem Alter hatten wir gezählt. Einer davon hatte definitiv nur Augen für Mr Aufregend, der andere war unauffindbar also machten wir uns auf die Suche nach dem letzten. Er kam uns entgegen. Ich lächelte ihn an. Er schaute schüchtern woanders hin und flüchtete in eine Kabine. Okay. „Kannst du ihn fragen?“, fragte ich Mr Aufregend. „Okay!“ Aber dann konnten wir ihn nicht mehr finden und setzten uns wieder in einen anderen Saal. Wenn ein Porno mit einer storyrelevanten Handlung gelaufen wäre, hätten wir nichts verstehen können, weil das Gestöhne aus dem Nebensaal so laut war. „Willst du noch mal gucken?“ „Ja“ Also liefen wir wieder rüber. Inzwischen gab es sogar ein drittes Paar im Kino. Sie war Ende 30 und erinnerte mich an die Mutter meiner ehemaligen besten Freundin. Er war Mitte 40 und beide kamen für uns nicht in Frage. Also schauten wir weiter zu.

 

Sie ließ sich gerade von einem anderen Mann ficken, während drei Männer mit ihren Schwänzen in der Hand um sie herum standen. Sie machte Geräusche wie ein sterbendes Schwein und wenig später rannte unser Auserwählter an uns vorbei und eilte zur Toilette. Da ist wohl gerade jemand gekommen. „Den wolltest du?“ „Ja, aber ich glaube, dass er gerade gekommen und daher schnell auf Toilette gerannt ist.“ Hat Mr Aufregend wohl überhört und nahm die Verfolgung auf. Er fragte ihn. Zeigte auf mich und er schaute uns überrascht und verwirrt an. Verwirrt und glücklich. Wir wollten uns gerade einen freien Raum suchen, da zögerte der 3. und schaute Mr Aufregend an. Mich konnte er nicht angucken. Warum auch immer. „Sorry, ihr seid echt geil, aber ich kann gerade noch nicht. Vielleicht später“ und dann flüchtete er. „Hab ich ja gesagt!“, flüsterte ich. „Scheint Potenzprobleme zu haben der Gute“, stellte Mr Aufregend fest, der wahrscheinlich ein Hörproblem hatte.

 

Wir drehten noch einmal eine Runde und landeten ein letztes Mal im gut besuchten Kinosaal. Inzwischen versammelten sich die meisten direkt um die Frau, weil scheinbar jeder drankam, der nur nah genug dran stand. Ihr Partner verscheuchte nun aber alle, trat hinter sie und nahm sie von hinten. Alle ordneten sich neu damit sie weiterhin alle Hände voll zu tun hatte. Ihr Partner war nun auf die Spielwiese gestiegen und nahm sie Doggy, während er mich die ganze Zeit anstarrte. Nein. Das fand ich gar nicht gut und machte einen Schritt zur Seite, weil die 3. Frau hinter mir stand. Sollte er doch die dabei anstarren. Er kam und stieg von ihr runter, um sich dann wieder auf seinen Platz zu setzen. Derweil drehte sie sich auf den Rücken und ließ sich wieder von einem anderen Mann lecken. Dann gingen sie in die 69er Stellung und nur wenig später kam der Mann und ließ die Frau liegen. Aber nicht alleine. Drei weitere Männer hatten sich sofort auf sie gestürzt. Ihr Partner stand auf und flüsterte ihr irgendwas zu. Ich konnte „nein…nicht die Alte…das Mädel…“ hören und befürchtete das Schlimmste. Kennt ihr den Moment im Zirkus oder Theater, wenn die Darsteller plötzlich jemanden aus dem Publikum auffordern mitzumachen? Dieser Moment war gekommen und ich wusste, dass ich dieser jemand war. Mr Partner stand jetzt vor mir, ich konnte Schweiß und Zigaretten riechen und er fragte mich, ob ich mich mal zu ihr legen möchte. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Der ganze Saal hoffte auf eine heiße Lesbenshow und hielt den Atem an. Ich wollte „warum ich? Warum nicht die Frau hinter mir?!“ schreien. Hielt mich aber zurück. Stattdessen sagte ich: „Nein“ „Wie?“ „Nee“ Ich fühlte die Enttäuschung im Raum. „Bist du gar nicht bi?“ „Nein“ Und selbst wenn, würde ich mich nicht zu ihr legen wollen, um mich dann von 10 alten Säcken anfassen zu lassen. Ganz zu schweigen von den ganzen Körperflüssigkeiten, die sie überall hatte. „Wolltest du also einfach nur zuschauen?“ „Ja“ „Achso…“ Und dann verschwand er wieder.

 

Mr Aufregend schaute mich lachend an. „Hätte ich auch nicht gemacht.“ Die ersten verließen den Saal wieder und Mr Aufregend guckte noch mal um die Ecke und entdeckte den letzten Jüngling, der in der hintersten Ecke saß und keine Anstalten machte in den nächsten paar Minuten aufzustehen. Also beschlossen wir zu gehen. Draußen war es noch hell und der Regen sorgte für frische Luft. „Das war eklig. Die hat ja echt alles genommen“ „Die hat vor allem alles ohne Gummi genommen“ Und zum Glück standen wir draußen an der frischen Luft und nicht in dem dunklen und stinkendem Kinosaal.

 

Trotzdem hatten wir unseren Spaß und wollen es demnächst wiederholen. Dieses Mal aber in einem Kino, in dem laut Mr Aufregend deutlich jüngeres Publikum verkehren soll.

11 Gedanken zu “Im Pornokino – Teil 3

  1. Schön, dass Du wieder schreibst! Bin geschwankt zwischen „oh, vielleicht hat Lucy sich verliebt!“ und „hoffentlich ist nichts passiert“. Freue mich, Deine nächsten Abenteuer zu lesen und grüße in meine ehemalige rheinische Heimat!

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  2. Super mal wieder was zu lesen. Sehr schön. Ich war einmal in einem Kino, weil mich auch die Neugier getrieben hat. So ähnlich war das dort auch. So gar nicht mein Fall.
    Freu mich wenns hier weitergeht.

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  3. Toll geschrieben und freut mich sehr wieder von Dir zu lesen. Das war sehr bildlich und amüsant beschrieben und deckt sich mit meinen Vorstellungen von solchen Etablissements. Der Geruch, die alten Säcke, die Frau auf der Matte, die Körperflüssigkeiten. Nee bäh hör mir auf, ich wäre zwar neugierig aber ist glaub nix für mich, es reicht mir von Deinen Erfahrungen zu profitieren ;)

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      1. Der Yogalehrer. Das war lange Zeit der letzte oder vorletzte Post hier und im anderen Blog hattest Du es dann mal erwähnt. Und wie Du selber sagst, der Schreibstil. So hab ich es mir dann zusammen gereimt. Nenn mich Sherlock.

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